Aktuelles von der Universitätsgemeinde

Aktuelle Veröffentlichungen des Universitätsgottesdienstes (Abkündigungen, Videos vergangener Gottesdienste mit Predigtarchiv u.v.m.) finden Sie HIER.

Separat hervorgehoben sei ein gemeinsamer Spendenaufruf von Stiftung und Universitätsgemeinde, um einen a.o. Finanzierungsbedarf von rd. 500 € pro Onlinegottesdienst in kollektenlosen Pandemiezeiten zu decken: Seit dem Reformationstag 2020 fand der Universitätsgottesdienst coronabedingt online statt. Jeden Sonn- und Feiertag wurde über YouTube verbunden gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Dahinter stand und steht freilich ein beträchtlicher Aufwand: Musik, Predigt und Liturgie müssen entworfen und aufgeführt, die Szenerie ausgeleuchtet und in Bild & Ton aufgenommen, die Videos bearbeitet und zu einem Gottesdienst zusammengeschnitten sowie am Ende der Film veröffentlicht werden. Es entstehen auch Kosten für Musiker, für die ein Honorar gerade auch in der sonst so gut wie aufführungslosen Zeit viel bedeutet. 

Helfen Sie mit! Werden Sie Förderer, damit der Universitätsgottesdienst in reichhaltiger Weise auch weiterhin stattfinden kann. Die Stiftung hat ein Sonderkonto eingerichtet, dessen Zuflüsse ausschließlich und ungeschmälert der Universitätsgemeinde zum Zwecke des Universitätsgottesdienstes zur Verfügung gestellt werden.

Das Sonderkonto Universitätsgottesdienst der Stiftung lautet: IBAN DE21 8602 0086 0609 4583 99

Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt; Spenden können steuerlich abgesetzt werden. Wenn Sie im Verwendungszweck auch ihre Adressdaten notieren, erhalten Sie auch eine Zuwendungsbescheinigung.



 
Zur Geschichte des Universitätsgottesdienstes der Universität Leipzig

An der 1409 im Refektorium des Klosters der Augustiner-Chorherrn zu St. Thomas gegründeten Universität Leipzig werden spätestens seit 1419 Universitätsprediger berufen. Unter dem ersten Rektor der reformatorisch-nachreformatorischen Zeit, Caspar Borner (1492 - 1547), kommt es am 10. Oktober 1543 zur Ingebrauchnahme der Paulinerkirche auch als Aula der Universität. Mit dem Jahr 1768, exakt 200 Jahre vor der Sprengung der Kirche, beendet die Universität die außergottesdienstliche Nutzung der Kirche; es bleibt die Nutzung für die sonn- und festtäglichen Gottesdienste und als Übungsraum für Predigergesellschaften der Universität, später für das homiletisch-liturgische Seminar der Theologischen Fakultät. Traditionell predigten in den Universitätsgottesdiensten die Professoren der Theologischen Fakultät, wobei das Amt des Ersten und Zweiten Universitätspredigers jeweils die Lehrstuhlinhaber für Praktische und Systematische Theologie innehatten. Im zweiten Weltkrieg war es der Erste Universitätsprediger Prof. Dr. Alfred Dedo Müller (1890 - 1972), der mit einigen Theologiestudenten und Arbeitern unter Einsatz ihres Lebens dafür sorgten, dass eingeschlagene Brandbomben vom Dachboden der Universitätskirche entfernt wurden; dadurch wurde die Universitätskirche als Heimat des Universitätsgottesdienstes vor der Zerstörung bewahrt. Der drohenden Zerstörung der Kirche dann durch Spengung trat - letzten Endes vergeblich - im Jahr 1968 der Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Ernst-Heinz Amberg im Akademischen Senat protestierend entgegen.
 
Nach der Sprengung der Universitätskirche am 30. Mai 1968 wuden die nunmehr als "Akademischer Gottesdienst" bezeichneten Gottesdienste an allen Sonn- und Feiertagen des Kirchenjahres in der Nikolaikirche zu Leipzig fortgesetzt. Mit der Universitätskirche wollten die SED-Machthaber 1968 vor allem die Universitätsgemeinde vernichten. Die Kirche fiel, aber die Gemeinde überlebte. Seit 1992 dürfen die Gottesdienste wieder "Universitätsgottesdienst" heißen.
 
Seit dem Indienstnahmegottesdienst der neuen Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig am 3. Dezember 2017 findet die deutschlandweit einmalige universitätsgottesdienstliche Tradition an ihrem angestammten Ort wieder sonntäglich ihre Fortsetzung. Die anspruchsvolle kirchenmusikalische Ausgestaltung der Gottesdienste wird durch den Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt verantwortet.



Paulineraltar der Universitätskirche St. Pauli am Tag der Altargrundsteinlegung am 2. Dezember 2014

 
Bisherige Fördervorhaben zu Gunsten der Universitätsgemeinde
 
Die Stiftung hat von Beginn an ihre besondere, tiefe Verbundenheit mit dem Universitätsgottesdienst durch die Übergabe der nachgeprägten, historischen Grundsteinlegungsmedaille des Apostels Paulus an den Ersten Universitätsprediger aus. Am 2. Dezember 2014 wurde die Nr. 1 dieser Medaille als verbindendes Symbol zwischen alter und neuer Universitätskirche in einer akademischen Feierstunde und liturgischen Handlung in den Altargrundstein der Aula * Universitätskirche St. Pauli eingebracht.
 
In den darauffolgenden Jahren hat die Stiftung den Universitätsgottesdienst in zahlreichen Vorhaben ideell und finanziell unterstützt. Es wurden z.B. die Antependien und der sogenannte Volksaltar in der Vierung des Aula- und Kirchenraumes durch Stiftungsspenden finanziert. Zahlreiche Kantatenaufführungen wurden seit Wiederindienstnahme der Universitätskirche durch die Stiftung ermöglicht.


1:1 Anschauungsmodell der historischen Kanzel von Valentin Schwarzenberger
Vorstudien für die Aufstellung des in Restaurierung befindlichen Originals 
Baustelle der Aula * Universitätskirche St. Pauli, Dezember 2014

Die Stiftung „Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig" unterstützt zudem unverändert das Anliegen, die Barockkanzel von Valentin Schwarzenberger sobald als möglich an historischer Stelle wieder aufzustellen. Die Stiftung betrachtet die Kanzel als Kulturgut nationalen Ranges und als herausgehobenes Symbol des freien und unzensierten Wortes. Diese Kanzel, auf der einst Friedensnobelpreisträger Nathan Söderblom und der erste sächsische Landesbischof Ludwig Heinrich Ihmels Gottes Wort verkündeten und von der später Dedo Müller, Ernst Sommerlath, Siegfried Schmutzler, Pater Gordian und viele andere gegen den DDR-Zeitgeist predigten, ist für eine würdige Erinnerung unverzichtbar.
 
Die Stiftung unterstützt ausdrücklich die Finanzierungszusage der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens sowie auch des Paulinervereins zur Übernahme der Kosten zur Restaurierung und Aufstellung dieser Kanzel an historischer Stelle. Die Stiftung selbst hat der Universitätsleitung wiederholt angeboten, Folgerestaurierungskosten für die Zeit nach einer zunächst nur probeweisen Anbringung der Kanzel zu übernehmen, um die Auswirkungen des Raumklimas an der Kanzel selbst seriös monitoren zu können.